Mittwoch, 3. Mai 2017

Sonntagsfrühstück II

Schon wieder besoffen in der Landesbibliothek,
Kopf gesenkt, heimlich meine Fahne schwenkend,
Adorno, Hegel, Kafka lesend.
Die Dinge sind jetzt wieder schön,
Häuserschluchten ragen gierig Richtung Himmel,
die Stadt erstrahlt in sattem Gold.

Der Frühlingsregen spült den Dreck von allen Straßen,
spült den Dreck aus meinem Kopf,
erzeugt dabei ein schlammig-trübes Meer,
das fast die ganze Welt verschluckt;
meterhohe Wellen brechen tosend auf die Straßenzüge,
hoffnungslos geworfen treibe ich umher
in wütend wirren Strudeln, den Ruinen meiner selbst.